Kaffeeersatz

Kaffee-Ersatz: Alles über Muckefuck, Landkaffee & Co

Kaffee verursacht bei dir Magenprobleme oder du suchst einfach nur eine Alternative zum traditionellen Heißgetränk?

In diesem Artikel stellen wir dir gute Argumente für Kaffeeersatz (umgangssprachlich „Muckefuck“) vor, und blicken auf die Optionen, die dir als Ersatzkaffee zur Verfügung stehen. Die eine oder andere davon wird dich vielleicht überraschen.

Kaffeeersatz im Wandel der Zeit

Foto: http://muckefuck.twoday.net/
Foto: http://muckefuck.twoday.net/

Der Kaffeeersatz kam zu früheren Zeiten häufig als Ersatz für den teuren Bohnenkaffee im häuslichen Gebrauch zum Einsatz.

Im alten Ägypten und in Babylon wurde oftmals auf geröstete Körner zurückgegriffen, wenn es um die Herstellung eines Kaffeeersatzes ging.

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Auch das Verbot durch Friedrich des Großen im Januar 1781, das den Konsum von Bohnenkaffee für das einfache Volk unterband sowie die Kontinentalsperre (1806), die einen Mangel des beliebten Heißgetränks zur Folge hatte, nötigten die Bevölkerung zur Suche nach Alternativen für den Bohnenkaffee. Hier wurden die Rezepturen und Möglichkeiten für den Kaffeeersatz kontinuierlich weiterentwickelt.

Eine besonders verrückte Geschichte stammt aus der DDR. Hier wurde einst der sogenannte Kaffee-Mix erfunden, da die Kaffeepreise international zu stark angestiegen waren. Die Folge war ein wenig schmackhaftes Produkt aus 50 Prozent Kaffeebohnen und 50 Prozent Kaffeeersatz.

Warum solltest du Kaffeeersatz ausprobieren?

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Menschen mit Kaffeeersatz beschäftigen.

1. Koffein

Koffein im Kaffee stellt für viele Menschen ein Problem dar. Wenn du ebenfalls an Koffeinunverträglichkeit leidest, dann sind mögliche Folgen Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen.

Andere möchten einfach vermeiden, in eine Koffeinabhängigkeit zu geraten.

In sämtlichen Fällen kann Kaffeeersatz eine elegante Lösung sein.

2. Unverträglichkeit mit Medikamenten

Neben Koffeinunverträglichkeit können auch Medikamente Schwierigkeiten bereiten. Hier kann es Nebenwirkungen geben, die im Vorfeld kaum bekannt sind.

Insbesondere bei Krankheiten wie BPS berichten Patienten immer wieder über Medikamentenstörungen durch Kaffee. Kaffeeersatz ist für viele deshalb eine zufriedenstellende Lösung.

3. Magenprobleme

Bei Magenproblemen oder Sodbrennen nach Kaffeekonsum kann es sich lohnen, auf Kaffeeersatz umzusteigen. Das liegt daran, dass für einige selbst milde Bohnenkaffees noch nicht reizarm genug sind. Somit solltest du hier möglichst säurearme Alternativen wählen.

4. Umwelt

Eine zunehmende Zahl Kaffeetrinker ohne gesundheitliche Probleme entscheidet sich aus Umweltgründen bewusst für einen Umstieg auf Kaffeeersatz.

Um Kaffee aus den fernen Regionen der Welt nach Europa zu transportieren, wird viel Treibstoff benötigt und CO² produziert. Kaffeeersatz kann hingegen lokal hergestellt werden. Außerdem werden beim traditionellen Kaffeeanbau Pestizide zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, die bei Ersatzgetränken ebenfalls vermieden werden können.

5. Soziale Verantwortung

Ein finales Argument ist die soziale Verantwortung gegenüber den Kaffeebauern. Diese arbeiten unter oftmals katastrophalen Bedingungen und werden nicht angemessen für ihre Mühen bezahlt – einige wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein Dürrejahr oder fallende Rohstoffpreise an den internationalen Börsen können verheerende Auswirkungen auf ihr Leben haben.

Gesunder Kaffeeersatz: Das sind deine Optionen

Ersatzkaffee Optionen

Als Synonym für den Kaffeeersatz hat sich in Deutschland der Begriff Muckefuck etabliert. Es handelt sich um die eingedeutschte Variante des französischen Mocca faux, was übersetzt falscher Kaffee heißt.

Muckefuck gibt es in vielerlei Varianten. Die bekanntesten stellen wir dir im folgenden Abschnitt vor.

1. Malzkaffee

Malzkaffee dient sehr häufig als Kaffeeersatz.

Zur Herstellung dieses Getränks wird gemälzte Gerste verwendet. Die Gerste wird gekeimt, sodass sich unter anderem Stärke zu Malzzucker verwandelt. Im Anschluss werden die gekeimten Körner getrocknet. Das nachfolgende Rösten sorgt für die typische dunkle Farbe und das Aroma.

Malzkaffee erinnert in seinen Geschmacksnoten ein wenig an Malzbier und ist ebenfalls deutlich süßer und milder als andere Kaffeeersatz-Optionen. Das Endprodukt ist ein Pulver, dass sich mit Wasser oder Milch leicht auflösen lässt. Ein weiterer gesundheitlicher Vorteil ist, dass die natürliche Süße zusätzlichen Zucker überflüssig macht.

2. Getreidekaffee

Getreidekaffee wurde im Verlauf der Jahrhunderte unterschiedlich beurteilt.

War er im 19. Jahrhundert noch als „Gesundheitskaffee“ verschrien, so gilt darin enthaltenes Acrylamid heute als krebserregender Stoff. Es handelt sich hierbei um ein Beiprodukt des Röstens von Getreide. Wir besprechen das Thema weiter unten im Detail. Da diese Probleme erst bei größeren Mengen auftreten, ist der Konsum von Getreidekaffee jedoch unbedenklich.

Meist enthält Getreidekaffee seinem Namen entsprechend mehrere Getreidearten (vor allem Gerste und Roggen). Zum Teil werden in der Produktion sogar Früchte oder Zichorienwurzel verwendet.

3. Dinkelkaffee

Ein weiterer gern getrunkener Kaffeeersatz ist Dinkelkaffee. Es handelt sich um die perfekte Variante für alle, die einen intensiveren Geschmack bevorzugen. Dinkelkaffee besitzt ein rauchiges und herbes Aroma.

Vergleichbar mit herkömmlichem Kaffee ist sogar die Röstung. Diese findet normalerweise im Trommelröster statt. Die Zubereitung sollte per Handfilter oder French Press durchgeführt werden.

4. Kaffeeersatz aus der Zichorie

Zichorienkaffee wird auch gerne als Landkaffee bezeichnet.

Er stammt aus den Wurzeln der Zichorie, die zur Familie der Gemeinen Wegwarte gehört. Diese Wurzeln beinhalten die Stärkeverbindung Inulin. Letztere wird während der Röstung in Zucker umgewandelt. Nach der Säuberung der Wurzeln werden sie in Würfel geschnitten, ehe ihnen die Feuchtigkeit entzogen wird. Sie müssen mindestens drei Monate lang trocknen, ehe sie geröstet werden können.

Meist wird Zichorienkaffee dem Getreidekaffee hinzugefügt.

5. Lupinenkaffee

Lupinenkaffee eignet sich vor allem für Menschen mit Magenproblemen. Auch bei einer Glutenunverträglichkeit kann Lupinenkaffee eine gute Wahl sein. Im Verlauf der Jahre wurden in Deutschland Süßlupinen gezüchtet, um die in größeren Mengen unverträglichen Bitterstoffe in Lupinen zu ersetzen. Nicht zuletzt dank seiner gesundheitlichen Vorteile liegt Lupinenkaffee voll im Trend.

Nach der Säuberung und Trocknung der eiweißreichen Lupinensamen geht es an die Röstung. Eine Besonderheit währenddessen ist die langsame Anhebung der Temperatur von rund 75 bis auf 200 Grad Celsius. Für die Zubereitung sind die French Press oder Filterkaffee zu empfehlen. Neben seinen magenschonenden Eigenschaften beinhaltet Lupinenkaffee viel Vitamin B.

6. Kaffee aus Eicheln

Auf den ersten Blick klingt Eichelkaffee ungewöhnlich, doch ein alternativer Kaffeeersatz ist es allemal. Besonders lecker finden viele den herben und würzigen Geschmack. Neben den geschmacklichen Vorteilen hilft Eichelkaffee durch die Einschränkung der Magensäure-Produktion außerdem gegen Sodbrennen. Das Beste ist, dass du Eichelkaffee zuhause einfach zubereiten kannst. Nach der Erhitzung in der Pfanne sind die Kerne einfacher zu lösen, um sie in Wasser zu legen. Rund zwei Tage später können sie abgetropft und bei 120 Grad Celsius geröstet werden.

7. Kaffeeersatz aus Esskastanien

Eine letzte Möglichkeit sind Esskastanien. Was du auf dem Weihnachtsmarkt essen kannst, ist auch als Kaffeeersatz beliebt. Die Kastanien können nach dem Schälen direkt in den Ofen gelegt werden, wo sie bei 120 Grad Celsius rösten. Sie sollten auf keinen Fall zu braun werden, um Acrylamid zu verhindern. Nach dem Abkühlen können sie wie normaler Kaffee gemahlen und zubereitet werden. Dem Ausgangsmaterial entsprechend ist das Endergebnis mit nussigem Aroma versehen.

Die bekanntesten Kaffeeersatzprodukte

Nun haben wir uns gemeinsam die bekannten Kaffeeersatzarten angesehen. Welche Produkte kannst du jetzt aber im Geschäft deines Vertrauens kaufen?

  • Caro-Kaffee: Ein Landkaffee, der erstmals 1954 in Deutschland auf den Markt kam. Das Produkt enthält Gerste, Gerstenmalz, Zichorie sowie Roggen. Die Markenrechte hält mittlerweile längst Nestlé. Kaufen kannst du Caro-Kaffee zum Beispiel bei REWE.
  • Campo Verde: DM verkauft unter dem Namen Campo Verde einen Dinkelkaffee. Er wird in der Schweiz hergestellt und laut eigener Angaben auf eine schonende Rezeptur.
  • Café Pino: Das glutenfreie Produkt von PureNature ist ein Lupinenkaffee. Der Kaffeeersatz wird nach Biorichtlinien angebaut, geröstet und gemahlen. Er stammt aus den oben erwähnten deutschen Süßlupinen. Café Pino findest du neben dem Internet auch bei Müller.

Acrylamid im Kaffeeersatz?

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigte 2015 in einem Gutachten, dass Acrylamid in Lebensmitteln das Krebsrisiko für Verbraucher potenziell erhöht. Seit 2018 gelten deshalb in der EU Regeln für Acrylamid-Werte in Chips, Pommes frites und Backwaren.

Es wurden jedoch keine verbindlichen Grenzwerte aufgestellt. Stattdessen setzen Behörden auf das sogenannte Minimierungskonzept und legen unverbindliche Richtwerte für einzelne Produkte fest.

ProduktAktueller EU-Richtwert
Pommes frites600
Kartoffelchips1.000
Knäckebrot450
Lebkuchen1.000
Gerösteter Kaffee450
Instant-Kaffee (löslicher Kaffee)900
Ersatzkaffee auf Getreidebasis2.000
Anderer Ersatzkaffee4.000
Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

Im Rahmen der Richtwerte werden Firmen zu Minimierungsmaßnahmen durch Produktionsoptimisierungen aufgefordert, um die Acrylamidbelastung zu verringern.

Wenn es um Acrylamid im Kaffeeersatz geht, so wurde die Acrylamid-Konzentration im Rahmen einer Änderung innerhalb des Herstellungsprozesses im Jahr 2008 deutlich gesenkt.

Dies veranlasste die Konsumenten zwar nicht gleich dazu, sich wieder auf den Ersatzkaffee zu stürzen, jedoch regulierte sich das Verbraucherbild im Laufe der Zeit wieder.

Auch löslicher Kaffee verfügt über eine erhöhte Konzentration Acrylamid, was jedoch Verbraucher kurioserweise weniger interessiert.

Fazit

Kaffeeersatz kann verschiedene Zwecke erfüllen.

Einerseits können Unverträglichkeiten, etwa von Koffein und Nebenwirkungen durch Medikamente, umgangen werden. Andererseits steigen viele Menschen aus Gewissensgründen von Bohnen- auf Ersatzkaffee um.

Beliebte Alternativen auf dem Markt sind insbesondere Getreide- und Lupinenkaffee. Längst besteht eine große Auswahl an Kaffeeersatz, die sich mit verschiedenen Aromen an alle Geschmackstypen richtet.

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3 Kommentare

  1. Es gibt durchaus noch viel mehr Pflanzen die als Ersatz in Frage kommen: z. B. Wacholder, Hagebutten, Feige, alle Rübenarten, Karotten usw. Zusammengetragen, ausprobiert im Buch “RÖSTEN & BRAUEN mit heimischen Pflanzen – Ersatz für Kaffee & mehr”.
    Liebe Grüße
    Inge

  2. Auch ein toller Kaffeeersatz ist Chi! Ein rein pflanzlichen Energydrink (83mg Koffein) mit Zutaten wie Ingwer, Ananas, Bitterorange Macawurzel, Rosmarin.Schmeckt fruchtig Exotisch, leicht scharf und ist ein richtiger Wachmacher.
    Viele Grüsse
    Martin

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