Kaffeeunverträglichkeit
Symptome wie Schwitzen, Zittern und Übelkeit nach Kaffeegenuss – kennst du das? Dann leidest du vermutlich an einer Kaffeeunverträglichkeit oder einer Überempfindlichkeit gegenüber Koffein.
Auch Kaffee-Neulinge, die selten Kaffee trinken und deren Körper sich noch nicht an die Wirkung des Koffeins gewöhnt hat, haben häufig mit Nebenwirkungen durch Kaffeekonsum zu kämpfen.
Symptome, anhand derer sich Kaffeeunverträglichkeit äußert
Es gibt viele Symptome, die möglicherweise eine Kaffeeunverträglichkeit deines Körpers andeuten.
Neben dem bereits erwähnten Zittern, Schwitzen und der Übelkeit können auch Symptome wie Durchfall, erhöhter Puls, häufiger Harndrang, Sodbrennen (man muss sauer aufstoßen), Nervosität, Schlaflosigkeit bzw. Einschlafstörungen und ein “nervöser Magen” auf eine Kaffeeunverträglichkeit oder eine zu hohe Kaffeemenge hindeuten.
Bei entsprechend hoher Dosis kann es aufgrund eines höheren Dopaminspiegels bei Menschen mit entsprechender Veranlagung sogar zu psychotischen Symptomen kommen.
In milderer Form mit aufsteigender Körperwärme, Nervosität oder auch besonders heiterer Stimmung spricht man vom Kaffeerausch.
Unterschied zwischen Kaffeeunverträglichkeit und Koffeinunverträglichkeit
Wer allgemein empfindlich auf Koffein reagiert, müsste im Grunde genommen auch mit Schwarzem Tee, Cola-Getränken und grünem Tee Probleme haben. Dies ist aber häufig nicht der Fall, da in Cola-Getränken die Koffeindosis weit geringer ausfällt und da das Koffein (das sogenannte ‘Teein’) des Schwarzen Tees und grünen Tees langsamer freigesetzt wird. Cola-Getränke können aber dennoch als Kaffee-Ersatz dienen, siehe Artikel über Coca-Cola.
Wer Klarheit über die Ursache seiner Symptome haben will, dem kann zum Beispiel ein Kinesiologe anhand eines einfachen Muskeltests helfen. Alternativ bieten mittlerweile einige Anbieter einen Bluttest online an. Bei diesem pikst du dir in den Finger und schickst die Probe an das zertifizierte Labor. Dort wird die Unverträglichkeit auf eine Vielzahl an Lebensmittel untersucht und dir mit Ernährungstipps geholfen, um Alternativen für problematische Inhaltsstoffe zu finden.
Wie kommt eine plötzliche Kaffeeunverträglichkeit zustande?
Woran kann es liegen, dass man manchmal an Kaffeeunverträglichkeit leidet, an anderen Tagen aber Kaffee trinken kann, ohne Beschwerden zu haben?
Der Diaminoxidase-Spiegel ist bei Frauen mit PMS in der zweiten Zyklushälfte niedriger als in der ersten Zyklushälfte. Koffein blockiert das Enzym Diaminoxidase noch zusätzlich (Alkohol und manche Medikamente übrigens ebenso). Um Beschwerden wegen Kaffeeunverträglichkeit zu vermeiden, sollten PMS-Geplagte deshalb in der zweiten Zyklushälfte ihren Kaffeekonsum einschränken. Das ist freilich leichter gesagt als getan, da sich bei regelmäßigen Kaffeetrinkern eine gewisse Abhängigkeit von Koffein einstellt.
Menschen mit Histaminintoleranz haben grundsätzlich nicht genügend von dem wichtigen Enzym Diaminoxidase (DAO), oder zwischen DAO und biogenen Aminen besteht ein unausgeglichenes Verhältnis. Viele der Betroffenen dieses Syndroms leiden an genereller Kaffeeunverträglichkeit, da das Koffein die DAO blockiert und der Kaffee aufgrund der Schimmelpilze, die sich auch im saubersten Kaffeepulver finden, selbst wiederum biogene Amine enthält, deren Abbau des Enzyms DAO bedarf.
Wenn du Probleme mit der Schilddrüse hast, kann ebenfalls eine Kaffeeunverträglichkeit zustande kommen. Das liegt daran, dass Kaffee die Umwandlung von T4- in T3-Schilddrüsenhormonen behindert. Deshalb sollte der Hormonersatz von Patienten mindestens eine bis zwei Stunden vor dem ersten Kaffee des Tages eingenommen werden.
Diese Menschen neigen tendenziell zu Kaffeeunverträglichkeit
Nicht nur für Frauen mit PMS oder Histaminintoleranz, sondern auch für Menschen mit der Blutgruppe 0 kann Kaffee mit Beschwerden verbunden sein. Letztere sollten nach der Blutgruppendiät Kaffee grundsätzlich vermeiden, da sie bereits ausreichend Magensäure besitzen und zusätzlicher Kaffee dem Magen schaden könnte.
Auch Menschen, die tendenziell an Schlaflosigkeit oder Nervosität leiden, sollten Kaffee lieber behutsam dosieren oder darauf verzichten.
Was hilft gegen Kaffeeunverträglichkeit?
Was kann man tun, wenn man unter den Symptomen der Kaffeeunverträglichkeit leidet, aber leidenschaftlich gern Kaffee trinkt?
- Hast du schon einmal Espresso ausprobiert? Viele Menschen, die mit Symptomen wie Sodbrennen oder anderen Magenbeschwerden auf Kaffee reagieren, vertragen echten Espresso, da dieser aufgrund der wesentlich kürzeren Zubereitungsdauer weniger Säure enthält.
- Je heißer der Kaffee gekocht wird, desto höher ist auch sein Säuregehalt. Für Menschen mit Kaffeeunverträglichkeit empfiehlt es sich daher, auszuprobieren, ob sie Kaffee vertragen, der bei geringerer Temperatur zubereitet wurde.
- Wer schwarzen Kaffee nicht verträgt, sollte etwas Milch zum Kaffee geben. Sie mildert die Inhaltsstoffe, die deinen Körper besonders reizen. Das macht den Kaffee besser verträglich.
- Falls du empfindlich auf das Koffein reagierst, könntest du zu entkoffeiniertem Kaffee oder zu Caro-Kaffee greifen. Ein Nachteil des entkoffeinierten Kaffees besteht jedoch darin, dass das Lösungsmittel, das zur Herauslösung des Koffeins verwendet wird, nicht immer restlos entfernt werden kann. Koffeinfreier Kaffee aus Rohstoffen, die von vorneherein koffeinfrei sind, sind in Hinblick auf die Zusatzstoffe die bessere Wahl, auch wenn man sich an den veränderten Geschmack des Kaffees aus Roggen, Malz oder Lupinen erst einmal gewöhnen muss.
- Bei Gallenbeschwerden eignet sich gedämpfter Kaffee – das ist Kaffee ohne Chlorogensäure.
- Wer unter nervösem Magen leidet, kann es mit reizstoffarmem Kaffee versuchen. Reizstoffarmer Kaffee wird gewonnen, indem der äußere Wachsanteil der Kaffeebohne anhand von Lösungsmitteln und mittels Dampf reduziert wird. Diese Behandlung verändert jedoch nichts am Koffeingehalt, sodass Menschen mit Koffeinunverträglichkeit mit reizstoffarmem Kaffee nicht geholfen ist.
- Trinke Kaffee möglichst nicht auf leeren Magen. Die in Kaffee enthaltene Säure greift die Magenschleimhaut an; eine kleine “Unterlage” trägt wesentlich zur Verträglichkeit des Kaffees bei.
- In Instant-Kaffee sind häufig Schimmelpilze enthalten – diese finden sich übrigens auch in Kaffeebohnen oder in den verschiedenen Teesorten. Wer empfindlich auf diese Schimmelpilze reagiert, kann, wenn er auf seine Koffeindosis nicht verzichten will, auf Koffeintabletten umsteigen.
- Probiere aus, auf welche Kaffeesorte oder -zubereitungsart du weniger empfindlich reagierst. Die einzelnen Kaffeesorten können unterschiedliche Mengen an Säure oder Reizstoffen enthalten. Zudem variiert je nach Qualität der jeweiligen Kaffeesorte die Art und Menge an Zusatzstoffen, auf die viele Menschen empfindlich reagieren.
- Gegen Kaffeeunverträglichkeit hilft vor allem das Trinken von magenfreundlichem Kaffee. Wenn es statt Espresso doch der Filterkaffee sein soll, dann sind Arabica-Bohnen die beste Wahl. Sie sind aufgrund ihrer geografischen Herkunft aus Hochlagen meist milder und enthalten weniger Säure. Robusta ist im Gegensatz dazu mit 4 bis 7 Prozent mehr Chlorogensäure ausgestattet und weniger magenfreundlich.
- Falls du dir sicher bist, dass du auf bestimmte Zusatzstoffe des Supermarkt-Kaffees reagierst, solltest du auf Bio-Kaffee ausweichen.
- Manche Menschen bekommen Bauchschmerzen, wenn sie Kaffee trinken, der in einem Espressokocher zubereitet wurde. Bei der Erhitzung eines Espressokochers mit Aluminium-Innenbeschichtung löst sich immer ein winziger Teil der giftigen Schwermetalle, auf die empfindliche Menschen reagieren können.
- Eine Kaffeeunverträglichkeit kann auch auf prekäre hygienische Bedingungen des Kaffeepad-Automaten zurückzuführen sein. Bei vielen Modellen lassen sich manche Teile nicht richtig reinigen. In diesem Fall hilft es nur, ein neues Gerät zu kaufen oder auf löslichen Kaffee umzusteigen.
- Der abgedroschene Spruch “Die Dosis macht das Gift” gilt auch in Bezug auf Kaffee: Wie bei vielen anderen Dingen gilt es, die persönliche optimale Menge herauszufinden. Kaffeeunverträglichkeit ist nicht dasselbe wie eine Kaffee-Allergie, sondern hängt von der Menge ab. Ebenso ist eine Toleranzentwicklung möglich. Wenn der beste Freund 5 Tassen Kaffee trinken kann ohne Beschwerden zu bekommen, muss das jedoch nicht automatisch für andere Personen zutreffen.
- Wenn du unter den Symptomen deiner Kaffeeunverträglichkeit leidest und gern die Ursache dafür erfahren willst, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen.
Fazit
Die Symptome der Kaffeeunverträglichkeit sind von Person zu Person unterschiedlich. Zum Glück gibt es einige Methoden, um die Folgen der Kaffeeunverträglichkeit zu bekämpfen.
Zu den besten Tipps gegen Kaffeeintoleranz gehören Espresso, entkoffeinierter sowie magenfreundlicher Kaffee. Dazu spielt die Zubereitung eine entscheidende Rolle, die du möglichst schnell und weniger heiß durchführen solltest. Danach kannst auch du hoffentlich wieder unbeschwert Kaffee genießen!
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann und will eine Untersuchung bei einem Arzt nicht ersetzen!
Keinen frischen Kaffee zu Hause?
Probiere unsere Top 3 Kaffee Abos!
Ich liebe Kaffee, aber manchmal streikt mein Magen. Ich dachte immer, dass es an der Kaffeesorte liegen könnte, aber eventuell ist es auch das Koffein, was mit zu schaffen macht. Eventuell wäre entkoffeinierter Kaffee hier die beste Lösung?
Es könnte durchaus möglich sein, dass das Koffein in deinem Kaffee zu den Magenproblemen beiträgt. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Koffein, und für manche kann es Verdauungsbeschwerden oder Magenempfindlichkeit verursachen. In diesem Fall wäre entkoffeinierter Kaffee tatsächlich eine gute Alternative.
Außerdem könntest du auch verschiedene Kaffeesorten oder Röstungen ausprobieren, um herauszufinden, ob eine bestimmte Sorte oder Röstung besser für deinen Magen verträglich ist. Viel Erfolg beim Ausprobieren und hoffentlich findest du eine passende Lösung, die deinen Magen schont und dir weiterhin den Genuss von Kaffee ermöglicht! 🙂
Ich dachte auch, dass ich eine Kaffeeunverträglichkeit haben könnte, weil ich oft Magenprobleme habe. Ich habe versucht, mit Kaffee aufzuhören und es geht mir dadurch leicht besser. Trotzdem ist meinen Magen immer noch gereizt und ich glaube, dass ich mich von einem Internisten beraten lassen soll.