Geisha aus Panama
Einschlägige Blogs und Zeitschriften diskutieren immer wieder die angeblich besten und teuersten Kaffeesorten der Welt. Hier kämpfen Kopi Luwak (nicht zu verwechseln mit Kopi aus Malaysien), Black Ivory, Jamaica Blue Mountain, St. Helena Kaffee, Hawaiianischer Kona und Geisha Kaffee um die Spitzenplätze.
Geisha
Vor langer Zeit wurde die besonders robuste Kaffeesorte von Äthiopien nach Panama verschifft. Panama selbst ist ja nicht gerade einer der großen Kaffeeproduzenten und in den 1990er Jahren war der Kaffeepreis auf dem Weltmarkt gesunken und dafür die Produktionskosten in Panama gestiegen. Die Bohnen wachsen in Panama nur in einem sehr kleinen Gebiet im Hochland an der Grenze zu Costa Rica. Die Konkurrenz der riesigen Plantagen in Brasilien oder Vietnam und den dort viel günstigeren Lohnkosten ließen die Kaffeebauern in Panama fast aufgeben. Ein weiterer Grund dafür war der zu dieser Zeit grassierende Kaffeerost, eine Pilzkrankheit, die viele Pflanzen vernichtete.
Doch Glück im Unglück
Durch puren Zufall kam die Rettung. Auf mehr als 1600 Meter Seehöhe standen Sträucher der Sorte Geisha, die den Pilzbefall weitgehend schadlos überstanden hatten. Über Geisha und den irreführenden Namen dieser Kaffeepflanze haben wir ja schon einmal berichtet. Als der Pilz wieder verschwand, wurden auch die Pflanzen vernachlässigt, da ihr Ertrag viel geringer war als jener von anderen Sorten. Es brauchte also einen neuerlichen Pilzbefall, damit sich die Geisha Kaffeepflanze durchsetzen konnte.
Der Kaffee hatte ein völlig anderes Aromabild als alles, was man bisher kannte. Der Trend zum hochwertigen und sortenreinen Kaffee und das spezielle Aroma, welches mehr an Tee als an Kaffee erinnert, trugen zum Erfolg dieser Sorte bei.
Im Jahr 2004 wurde der erste Hacienda La Esmeralda Geisha Kaffee in einer professionellen Verkostung mit anschließender Versteigerung präsentiert. Der Erfolg war gewaltig und der erzielte Preis von mehr als 600 Dollar das Pfund (rund 1230 Euro pro Kilo) ebenso.
Im Gegensatz zu anderen Kaffeesorten wie Robusta oder Arabica ist Geisha nicht für Espresso geeignet. Geisha genießt man als langsam aufgegossenen Filterkaffee. Schon der Geruch ist verwirrend, statt heftiger und verführerischer Röstaromen steigen blumige und fruchtige Noten auf, wie man sie viel eher von einem kräftigen Tee als von Kaffee erwarten würde. Das macht den Geisha Kaffee abgesehen vom Preis zu einem Kaffee den man sicher nicht jeden Tag trinkt. Er ist ein absolutes Nischenprodukt, das an Spezialisten und Liebhaber gerichtet ist.
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